Artist | Erasmus Zipfel (*1955)

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Biography

Biography

1955 geboren in Wroclaw
1971 - 76 Studium an der Musikhochschule Lübeck
anschließend Hinwendung zur Malerei
Lebt und arbeitet in Lübeck

Exhibitions (selection)

Exhibitions (selection)

seit 1977 Beteiligung an den Jahresschauen Lübecker Maler und Bildhauer
seit 1982 Beteiligung an den Landesschauen Schleswig-Holsteinischer Künstler
1982 Galerie Metta Linde, Lübeck
1985 Galerie Metta Linde, Lübeck
1988 Lübecker Künstler in Wismar, Stadtgeschichtliches Museum Wismar
1989 Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, St. Annen-Museum
1989 Galerie Metta Linde, Lübeck
1990 Galerie Gardy Wiechern, Hamburg
1990 Kunst der Gegenwart, Schloß Plön
1991 Galerie Poller, Frankfurt/M.
1991 Zwischenbilanz - Fünf Jahre Neuerwerbungen 1986 - 1991, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, St.Annen Museum
1993 Kunst in Schleswig Holstein - Jetzt, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, Museum Behnhaus und Landesbank Schleswig-Holstein, Kiel
1995 Galerie Metta Linde, Lübeck
1996 Galerie Poller, Frankfurt/M.
1996 Bildensemble zum Brahmsfestival, Musikhochschule Lübeck
1996 Bilder und Klangsynthesen, Galerie Poller, Frankfurt am Main
2000 Galerie Metta Linde, Lübeck

About the work

About the work

Meine Arbeit bewegt sich auf zwei Ebenen. Ich arbeite sowohl an den Klängen wie an den Bildern gleichzeitig. Es ist eine Art befruchtendes Verhältnis, das mir wichtig ist. Ich kann eigentlich nicht nur an Bildern arbeiten oder nicht nur an der Musik arbeiten. Ich muß an beiden gleichzeitig arbeiten.

Das wäre eigentlich schon der wichtigste Verknüpfungspunkt. Aber ich denke, ich kann darüber hinaus auch noch etwas anderes sagen. Obwohl beide Arbeitsteile für sich selbständig sind - die Bilder sind selbständig, die Musik ist selbständig - gibt es dennoch einige Verknüpfungspunkte die wichtig sind und die vielleicht hilfreich sind und über die man sprechen kann.

Es ist eigentlich ein Komplex von Sachen und es ist nicht unbedingt nur eine Sache. Es ist nicht nur ein Konzept sondern es ist eine Gruppe von Sachen, die mich interessieren. Ich fange einmal mit dem Zufall an.

Was ist der Zufall? Der Zufall ist eigentlich etwas Unvorhergesehenes. Wenn ich ein Bild male, ist das Ergebnis etwas Unvorhergesehenes und genau dasselbe ist es bei der Musik. Ich beginne also mit dem Zufall zu arbeiten und zu argumentieren. Es gibt einen Spruch von Albert Einstein, der lautet “Gott würfelt nicht”. Ein wichtiger Satz, dessen näheren Zusammenhang ich nicht kenne. Aber er ist sehr bedenkenswert, denn man gerät sehr schnell in metaphysische Grübeleien, wenn man diesen Satz hinterfrägt. Sehen Sie, wenn Gott würfeln könnte, würde das heißen, er könnte etwas tun, was etwas Unvorhergesehenes bringt. Das geht nicht, denn dann wäre er ja nicht Gott, wenn er etwas machen würde was unvorhergesehen wäre, was er nicht im voraus wüßte. Andererseits, wenn Gott nicht würfeln könnte, dann gäbe es etwas, was Gott nicht machen könnte und das geht wiederum auch nicht. Das heißt, wir stehen vor einem riesigen Problem. Das ist ziemlich metaphysisch und unsere gewöhnlichen Begriffe, entweder ist alles Zufall oder ist alles vorherbestimmt, in Datenbanken oder im Himmel, sind, glaube ich, einfach nicht zutreffend. Es kann nicht sein, daß alles nur zufällig ist was kommt oder daß alles vorherbestimmt ist. Das ist einfach nicht möglich. Unsere Begriffe sind da nicht korrekt. Ich glaube die Definition des Zufalls ist nicht korrekt. Wir sagen Zufall zu etwas Unvorhergesehenem. Also stimmt etwas nicht mit unseren Begriffen.
Nun wirkt sich das unterschiedlich aus bei den Bildern und der Musik. Bei den Bildern ist es der Umgang mit der Farbe. Das ist etwas Sinnliches. Ich denke der erste Maler, der nach dem Zufallsprinzip gearbeitet hat war Max Ernst. Von ihm wird erzählt, daß er in Amerika einem jungen Maler einmal gezeigt haben soll, was geschieht, wenn man Farbe gießt und was dabei entstehen kann. Der junge Maler war Jackson Pollock und er entwickelte daraus seinen eigenen Stil. Diese ganzen Zufallsprinzipien haben von da aus in den 50er und 60er Jahren eine ganze Schule entwickelt. Das gleiche geschah zu dieser Zeit in der Musik. Das ist ganz eigentümlich. Die Musik hatte ja die Phase, in der seriell und sehr deterministisch komponiert wurde. Da kam plötzlich John Cage, warf einfach ein paar Streichhölzer und das waren dann die Noten. Das war dann Zufall und das Ganze war plötzlich auch eine riesige Frage: ist das denn Zufall oder ist das nicht Zufall. Ein anderer Komponist, Yannis Xenakis arbeitet in den 50er Jahren ganz anders. Er entwickelte eine spezielle Art, den Zufall nach bestimmten statistischen Gesetzen zu organisieren. Stochastische Musik nennt man das. Diese statistischen Gesetze sind mathemathische Gesetze. Wenn wir einen Würfel einfach so werfen, dann besteht die Chance eins zu sechs, daß zum Beispiel die Sechs getroffen wird. Wenn ich in den Würfel ein Gewicht hineintun würde, in die Mitte, dann würde sich nichts daran ändern. Aber wenn wir das Gewicht verändern, verschieben würden, dann würde der Würfel ja anders reagieren. Das sind alles Gesetze, die alle mathematisch exakt definierbar sind, das sind Gesetze, die ein Computer berechnen kann.
Die Musik, die ich gestalte ist eine sogenannte granulare Synthesis, das heißt es sind Klänge, die aus ganz winzigen, kleinen Körnern von Klängen entstehen. Alle Klänge die sie hören, bestehen aus tausenden oder hunderten von kleinen Komponenten. Diese Komponenten werden von solchen Zufalllsprinzipien gesteuert. Und diese Zufallsprinzipien bezeichnen Klangfarben und diese Klangfarben sind irgendwie global vorhergesehen aber eigentlich jedesmal anders. Ist es nun Zufall oder ist es nicht Zufall, das ist fraglich.
Wenn ich jetzt mit einem Bild anfange zu arbeiten, mit einer bestimmten Farbe mit einer bestimmten Stofflichkeit umgehe, die ich werfen kann, die ich gießen kann, ich kann das Bild kippen, ich kann mit dem Lappen darübergehen. Kurzum, es werden Effekte entstehen die ich vorher nicht weiß aber ungefähr weiß ich ja was passiert, da man ja auch Erfahrung sammelt und man kann deswegen auch gestalten. Der Zufall steht am Anfang. Am Ende steht eine schwarzweiße Zeichnung. Das ist etwas ganz Konkretes, etwas, das ins Auge sticht, wenn wir das Bild sehen. Und das Bild zerfällt in verschiedene Ebenen: in etwas, was man vorne sieht und das, was man eigentlich nach und nach lernt zu sehen, was dahinter steht. Und das war der Zufall. Da sind verschiedene Schichten, verschiedene Farben, die ihr Eigenleben haben und sozusagen ihre eigene Form. Man könnte sich davorstellen und die einzelne Schicht lesen lernen: das ist so und so gemacht und das ist so und so gemacht.
Bei den Klängen ist das ähnlich: es entwickeln sich verschiedene Schichten. Man kann einer Schicht folgen und es geht nur rauf und es geht nur runter es wird hell und es wird dunkel, die Farbe ändert sich und plötzlich habe ich eine bestimmte Bewegung. Man entdeckt, und das ist ausschlaggebend, daß es eine bestimmte Ebene gibt, die das ganze trägt, und es gibt andere Ebenen, die dem Zufall unterworfen sind. Es gibt dabei also sozusagen formale Übereinstimmungen zwischen dem was auf den Bildern geschieht und zwischen dem was in der Musik geschieht.
Es gibt aber auch noch eine weitere, eine inhaltliche Ebene. Hierzu möchte ich zusammenfassend noch das Folgende sagen: Es hängt mit der symbolistischen Vorstellung eines Zentralsinnes zusammen, der sozusagen am untersten Ende vieler verschiedener Sinne steht, die uns sozusagen ausmachen. Dieser Zentralsinn ist eigentlich etwas wie alles, was nicht konkret faßbar ist. Die Symbolisten haben das sehr schön in Worte gefaßt, so zum Beispiel Baudelaire oder auch andere. Diese Vorstellung des Zentralsinnes ist eigentlich nur symbolistisch zu verstehen, nur als Symbol zu verstehen. Was ist ein Symbol. Eine Symbol ist ein Verweis auf irgend etwas, etwa was man nicht benennen kann, etwas worauf man nur verweisen kann. Wenn man etwas benennen will auf das man verweisen kann, dann ist das kein Symbol, sondern eine Allegorie. Das hat übrigens Goethe gesagt. Das Symbol ist also offen, und besteht nur darin ,daß man verweisen kann. Wenn ich jetzt also Bilder mache und Klänge mache und daraus irgendwelche Prinzipien miteinander verbinde, dann erzeuge ich einen symbolistischen Zusammenhang. Ich verbinde etwas und diese Gemeinsamkeit ist nirgendwo - man verweist nur auf sie. Es ist also eine Öffnung, ein Aufriß von dem was da ist und ich denke und das ist uns allen wohl bekannt, das ist das permanent Andere, das jeden Augenblick nur da ist. Was ist das andere? Das wissen wir nicht. Aber wenn das Andere faßbar, benennbar ist, dann ist es nicht mehr das andere. Das andere ist dann eben anders.

Erasmus Zipfel

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